Positionen
2002: Neue Kontrollkultur für selbständige Schulen (Münsteraner Erklärung)
Presseerklärung der KSD
Neue Kontrollkultur erforderlich
„Selbstständigkeit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und darüber Rechenschaft abzulegen."
So fasst die Leitende Schulamtsdirektorin Ulrike Weitzel das Thema zusammen, das in Münster drei Tage im Mittelpunkt stand. Die Bundesvereinigung aller Schulräte (KSD) aus 14 Bundesländern verabschiedete im Rahmen ihrer Vertreterversammlung am 20. September 2002 die „Münsteraner Erklärung der KSD".
Darin befürwortet die Konferenz der Schulräte in der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich die Entwicklung der Schulen im Sinne einer größeren Selbstständigkeit. Die größere Selbstständigkeit ist jedoch nur die eine Seite der Schulveränderung.
Untrennbar damit verbunden ist ein hohes Maß an Verantwortung. Alles, was in Schule passiert, muss offen gelegt werden. Eltern fordern zu Recht eine hohe Unterrichtsqualität und gute Rahmenbedingungen für die Schule ihrer Kinder. Ein Kind in Passau hat den gleichen Anspruch auf guten Unterricht wie ein Kind auf Rügen.
Dieses ist zu gewährleisten durch einheitliche und verbindliche Standards, deren Einhaltung kontrolliert werden muss. In diesem Zusammenhang müssen sich Schulen an eine neue Kontrollkultur gewöhnen, in der die Schulaufsicht ihren staatlichen Auftrag erfüllen muss.
Die Schulräte wirken in jeder Region steuernd und koordinierend und beraten die einzelne Schule bei der Festlegung ihres Veränderungsbedarfes.
Dieser Auftrag ist durch die PISA-Ergebnisse neu in das Bewusstsein gehoben worden. Nun sind die Kultusministerien aller Bundesländer gefordert.